

Der Familienhund
Für alle Hundebesitzer die ihren Vierbeinern die Grundkommandos der Erziehung mit viel Spaß und Motivation beibringen möchten.
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So lernen sie und ihr Hund die Grundbegriffe der Erziehung z.B. das Fuß gehen, Sitz- und Platz Kommandos, heran rufen, entfernen und vieles mehr.
Die Übungen werden über positive Verstärkung (Spielzeug oder Leckerli) eingeübt und wiederholt.
Die Anleitung durch unsere lizensierten Übungsleiter dient Interessierten auch zur Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung.
Dies ist auch eine schöne Gelegenheit in unser Vereinsleben reinzuschnuppern.
Denn über neue Vereinsmitglieder freuen wir uns immer.
Vom Familienhund zum geprüften Begleithund (BH)
Für „Jedermann“, aber ein „Muß“ für alle Sporthunde.
Als Voraussetzung um an einer BH teilnehmen zu dürfen muß der Hundeführer (HF)
einen einmaligen Sachkundenachweiß erbringen, dieser kann bei Ämtern, Tierärzten oder auch direkt am Prüfungstag in der Ortsgruppe abgelegt werden.
Die BH setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der Unterordnung die auf dem Hundeplatz stattfindet sowie dem Verkehrsteil. Sie ist eine Pflichtprüfung für alle Turnier ambitionierten.
In der Unterordnung wird bei der Leinenführigkeit sowie der Freifolge der Gehorsam des Hundes dem HF gegenüber getestet. Der Hund sollte freudig, sicher und schnell die ihm gegebenen Kommandos ausführen und seine ganze Aufmerksamkeit dem HF schenken. Er läuft während der gesamten Prüfung an der linken Seite des HF in Kniehöhe. Weitere Übungen sind die Gruppe, Sitz, Platz, Herankommen und die Ablage unter Ablenkung.
Es wird immer in zweier Teams geführt. Ein Hund liegt ab, während der andere mit seinem Herrchen die Unterordnung vorführt.
Beim Verkehrsteil soll die Verkehrs- bzw. Umweltsicherheit des Hundes getestet werden. Hierbei wird der Hund mit Verkehr, Joggern, Radfahrern, Skatern und anderen Hunden sowie Menschengruppen konfrontiert. Er soll sich dabei völlig neutral verhalten.
Ausbildung zum Sporthund nach den Richtlinien der IPO
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Bei der Ausbildung zum Sporthund im IPO (Internationale Gebrauchshundeprüfung) Bereich, wird der Hund durch gezielte Ausbildung auf die Anforderungen der Prüfungsordnung des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) vorbereitet. Wichtig hierbei ist ein tiergerechter sowie artgemäßer Umgang mit dem Hund.
Ziel jeglicher Ausbildung sollte es sein, eine größtmögliche Harmonie zwischen Hund und Mensch zu erlangen.
Bei der Ausbildung im IPO Sport wird in drei Einzel Bereiche unterteilt.
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Die Fährtenarbeit
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Die Unterordnung
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Der Schutzdienst
IPO-A: Die Fährtenarbeit
Fährtensuche kann man auch Teamarbeit nennen, bei der Mensch und Hund ihre Freude finden können. Es ist eine gemeinsame, auf die Fähigkeiten des Hundes abgestimmte Beschäftigung, die den Hund in einem hohem Maße fordert. Hunde leben in einer für den Menschen nicht nachvollziehbaren Geruchswelt. Sie erfahren ihre Umwelt überwiegend über ihre hervorragend ausgeprägte Nase, mit der sie auch allerfeinste Teilgerüche in Duftgemischen genauestens erkennen können. Die Fährtensuche fordert den Hund nicht nur körperlich sondern vor allem auch geistig. Es eignet sich eigentlich jeder Hund für die Fährtenarbeit. Das Ziel der Fährtenarbeit besteht nicht darin, dem Hund das Verfolgen der Spur beizubringen -das kann er ja bereits-, sondern ihn zu motivieren, auf der Spur des Fährtenlegers zu bleiben. Unsere „Nase auf vier Pfoten“ soll eine menschliche Fährte sicher verfolgen, ohne sich durch Verleitungsfährten ablenken zu lassen. Dazu braucht er einen fleißigen, geduldigen und einfühlsamen Hundeführer. Voraussetzung für gute Fährtenarbeit ist eine enge Verbundenheit zwischen Hundeführer und Hund, sowie ein absolutes Vertrauensverhältnis auf beiden Seiten. Bei der Fährtenarbeit muss der Hund auf unterschiedlichen Untergründen wie z.B. Acker oder Wiese einer Trittspur exakt folgen, vom Fährtenleger ausgelegte Gegenstände finden und diese dem Hundeführer durch ein entsprechendes Verhalten (verweisen) anzeigen. Die Länge der Fährte sowie die Anzahl der Winkel richtet sich nach der entsprechenden Prüfungsstufe (Schwierigkeitsgrad).
Um eine optimale Fährtenarbeit zu erzielen, sollte mit dem Hund ein Einstieg in diesem Aufgabengebiet erfolgen, wenn er noch sehr jung ist. Der Hund lernt schnell, was nach dem Hörzeichen „Such“ von ihm verlangt wird. Durch das zertreten von Gräsern und kleinsten Lebewesen (Verwesungsgeruch) entstehen Gerüche, die der Hund aufgrund seiner feinen Nase aufnehmen und deren Spur er folgen kann. Durch das finden von Futter, das zu Motivationszwecken ausgelegt wurde, wird erreicht, dass der Hund konzentriert mit Spaß an dieser Arbeit die gewünschten Ausbildungsziele erlernt. Bei der Prüfungsstufe IPO-FH1 wird die Fährte vom Hundeführer selbst gelegt. Bei den Prüfungsstufen IPO-FH2 und IPO-FH3 legt sie eine fremde Person ebenso in FH 1 und FH 2 (Fremdfährte). Je höher die Prüfungsstufe, desto schwieriger die Anforderungen, wie Länge der Fährte, Anzahl der Gegenstände und Winkel usw.….. .
IPO-B: Die Unterordnung
Die Ausbildung eines Hundes basiert auf der Grundlage des Gehorsams.
Dabei ist es das besondere Ziel eine harmonische Zusammenarbeit von Hundeführer und Hund zu erlangen.
Um dies zu erreichen sollte eine Übungsstunde so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden, damit der Hund dauerhaft Freude an der Arbeit mit seinem Hundeführer behält.
Je nach Prüfungsstufe werden mit dem Hund Übungen wie Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz, Platz, Steh, Abrufen zum Hundeführer, Ablegen des Hundes unter Ablenkung, Apportieren von Gegenständen, sowie das Voraussenden mit hinlegen durchgeführt.
IPO-C: Der Schutzdienst
Der Schutzdienst unterteilt sich in die Leistungsstufen
IPO 1
IPO 2
IPO 3
Warum Schutzdienst? Was ist Schutzdienst genau?
Diese Frage wird oft gestellt. Warum sollte ein Privatmensch einen Schutzhund ausbilden?
Zuerst einmal: Ein Privatmensch sollte keine Waffe besitzen – weder aus Metall noch mit Fell Drumherum. Kein Tier darf auf einen Menschen oder ein Tier abgerichtet werden.
Und: Hunde lernen nicht erst im Schutzdienst dass Schützen. Jeder Hund mit guter Bindung an seinen Menschen tut das. Der Sporthund lernt im Schutzdienst lediglich, auf bestimmte Situationen zu reagieren, die aber so im normalen leben gar nicht vorkommen. Hunde generalisieren bekanntlich sehr schlecht. Sie erkennen aus dem Aufbau der Situation, was als nächstes von ihnen verlangt wird. Bereits der Anblick des Hundeplatzes löst in den meisten Hunden ein bestimmtes Verhalten aus, das teilweise erheblich von dem außerhalb des Platzes abweicht. Der Schutzhund lernt Strategien um seine „Beute“ zu erobern, mit denen er im normalen Leben aber nicht viel anfangen kann. Bei echten Gefahrensituationen fehlt dem Sporthund ganz einfach die Beute, denn er wird heute nicht mehr auf den Mann trainiert, sondern lediglich auf den Ärmel. Und welcher böse Bube zieht schon extra einen Schutzärmel über, bevor er Frauchen überfällt? „Schutzdienst“ über den Beutetrieb ist ein Sport, nicht mehr und nicht weniger. Und das wissen auch die Hunde. Die meisten sogenannten „Schutzhunde“ sind eigentlich „nur“ Sporthunde, denen das echte (=zivile) Beißen nicht mehr antrainiert wird. Als echte Schutzhunde, wie die Polizei sie ausbildet, sind sie nicht zu gebrauchen! Wir wollen den Hunden Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, die über die alltäglichen Spaziergänge hinausgehen und seiner Natur, seiner Rasse, entsprechen. Hunde wurden über Jahrhunderte auf bestimmte Eigenschaften gezüchtet. Heute jedoch dämmern sie als Familienhunde oft nur noch vor sich hin, führen ein Leben das geprägt ist von Langeweile. Wir meinen, Hunde sollten ihre genetischen Eigenschaften ausleben können. So sollten Hütehunde hüten dürfen. Retriever sollten apportieren und Jagdhunde sollen jagen dürfen. Kämpfen ist das Lieblingsspiel fast eines jeden Hundes. Man muss nur einmal sehen, wie stolz der Hund ist, wenn er den Ärmel erobert hat und wie er die Beute trotzdem wieder zum Ausbilder trägt, damit das Spiel weiter gehen kann. Im Schutzdienst wird der Hund in seinen natürlichen Trieben beansprucht, muss Stress und Spannung aushalten ohne dabei aggressiv zu werden.
Gerade Hunde mit ausgeprägtem Gebrauchshundeeigenschaften wie Belastbarkeit, Führigkeit usw. sind auch diejenigen, die den ganz normalen Alltag am besten meistern. Unkontrollierbare, nervenschwache Hunde, unberechenbare Angstbeißer haben bei einer Schutzhundeprüfung keine Chance.
Zum Schutzdienst - früher und heute
Der Schutzdienst ist mittlerweile mit so vielen Vorurteilen behaftet, dass man ihn eigentlich umbenennen müsste. Denn der Hund lernt dabei nicht wirklich schützen. Verantwortungsvoll durchgeführte „Schutz“ausbildung macht den Hund nicht zum Bodyguard. Richtiger wären eigentlich Bezeichnungen wie „Triebförderung“ oder „Sicherheitsdienst“. Durch die Arbeit will man einen ausgeglichenen, gehorsamen und ausgelassenen Hund erreichen, der es nicht nötig hat, sich Ersatzbefriedigung durch evtl. Aggressivität selbst zu beschaffen. Der sogenannte Schutzdienst ist der am meisten verkannte Teil innerhalb des Vielseitigkeitssports. Zu viele Menschen glauben immer noch, dass der Hundesport dazu führt, „gefährliche“ und „scharfe“ Hunde zu erziehen. Zugegebenermaßen wurden noch bis vor 10 oder 20 Jahren in dieser Sportart sehr viele Dinge anders angepackt als heute. In den Anfängen dieser Sportart fehlte dass fundierte Wissen über das Lebewesen Hund sowie der Einblick in die Kynologie ganz allgemein. Schutzdienst nach „alter Schule“ war Krieg und der Helfer war der Feind des Hundes. Diesen Schutzdienst „überlebten“ nur diejenigen Hunde, die tatsächlich ein großes Maß an Aggressivität mitbrachten, alle anderen taugten einfach nichts und verschwanden irgendwo in der Versenkung.
Heute dagegen hat sich hierin vieles grundlegend geändert. Das Wissen um den Partner Hund ist größer geworden als je zuvor. Heute werden die Hunde in guten Hundesportvereinen unter Ausnutzung der angeborenen Triebe ausgebildet. Der (angst-)aggressive, bissige Hund von früher wird auf den Hundeplätzen nicht gern gesehen, dafür wird der wesensfeste und ausgeglichene Gebrauchshund gefordert, der jederzeit in der Hand seines Besitzers steht und seine Aufgaben freudig und als echtes Team mit seinem Menschen ausführt. Ein selbstsicherer Hund, der keine Angst hat, wird nicht zubeißen, er hat es gewissermaßen gar nicht nötig. Allein seine Ausstrahlung, seine Körpersprache, genügt. Deshalb versucht man im Schutzdienst, die Hunde in ihrer inneren Sicherheit zu stärken, in dem man sie im Kampf um die Beute gewinnen lässt. Der gestärkte Hund lernt aber auch zu verlieren, wenn ihm die Beute zwischendurch weggenommen wird.
Ein auf diese Weise sorgfältig ausgebildeter Hund wird sich in jeder auf ihn zukommenden Situation angemessen verhalten, im Gegensatz zu einem unausgebildeten und eventuell sogar noch nervenschwachen Hund, der in seinem Verhalten weit weniger sicher einzuschätzen ist. Wenn im Schutzhundeaufbau richtig gearbeitet wird, ergibt das für jeden Hund einen schönen Sport gemeinsam mit seinem Menschen, bei dem er seine angeborenen Triebe kontrolliert ausleben darf. Und darum geht es eigentlich. Der Vielseitigkeitssport ist für diese Hunde eine Möglichkeit, ihre überschüssige Energie und ihren Tatendrang gezielt umzusetzen. Die Hunde werden im Schutzhund-Sport nicht böse gemacht, sondern der Hund lernt, mit seinen ausgeprägten Trieben umzugehen. Der Hund lernt, seine Triebe zu beherschen und die Selbstkontrolle zu behalten, wodurch sich seine Reizschwelle für unkontrollierte Aggression erhöht – er wird sicherer. Im alltäglichen Leben sind diese Hunde genauso friedlich oder sogar eher weit ausgeglichener als so mancher unterforderte und unausgelastete Sofa-und-sonst-nix-Hund. Und so sieht man immer wieder völlig überraschte Gesichter, wenn man Schutzhund-Gegner darüber aufklärt, was für ein vermeintliches „Monster“ sie gerade streicheln. Resultat einer verantwortlich durchgeführten Ausbildung im Schutzdienst ist kein Rambo auf vier Beinen, sondern ein selbstbewusster, stressresistenter, ausgelasteter Hund, der trotz einer hohen Reizlage im Gehorsam seines Hundeführers steht.


